Für wen lohnt sich Coworking?
Ein gutes Arbeitsumfeld kann die Produktivität erhöhen und neue Projekte initiieren. Aus diesem Grund hat sich die gemeinsame Nutzung von Büroräumlichkeiten sowie Ressourcen im modernen Arbeitsleben von Selbständigen, Kreativen und Freelancern durchgesetzt. Zu unterschiedlichen Zeiten lassen sich Schreibtisch und Bürotechnik buchen. Aus dieser Zusammenstellung kann sich ein vorteilhaftes Zusammenspiel unterschiedlicher Kompetenzen ergeben, welche ein Netzwerk entstehen und ebenso gemeinsame Initiativen und Aufträge verbinden lassen. Gerade für Unternehmer in Alleinarbeit oder für Startups in der Marktetablierungsphase ergeben sich so viele Vorteile.
Inhalt:
- Welche Vorteile bietet ein Coworking Space?
- Nachteile vom Coworking Space
- Vorteile Coworking Space vs. Vorteile Büro und Vorteile Shared Office
- Wie gestalten sich die Mietkosten
- Coworking Spaces für Startups und Freelancer
- Coworking als Alternative zum Home Office
- Coworking für Unternehmen
- Ab wann lockt das eigene Büro?
- Checkliste: Lohnt sich Coworking für mich?
- Fazit
Welche Vorteile bietet ein Coworking Space?
Ein Coworking Space bietet den entscheidenden Vorteil, dass die erforderliche Ausstattung bereits vorhanden ist. So sparen Sie sich die Kosten für ergonomische Bürostühle, moderne Schreibtische oder auch einem großen Konferenzraum. Ein externer Arbeitsplatz fördert die Work-Life-Balance eines jeden Freelancers. So hat man mehr Platz, weniger Betriebskosten und kann sich mit anderen austauschen. Des Weiteren profitieren Mitglieder eines Coworking Space von folgenden Vorzügen:
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Geringe Mietkosten – Die Kosten werden von der Arbeitszeit vor Ort und der tatsächlichen Nutzung von Räumlichkeiten sowie Technik bestimmt.
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Flexible Vertragsgestaltung – Diverse Angebote sowie Dienstleistungen können individuell ausgewählt werden und die Laufzeiten sind frei wählbar – so ist man nicht in langen Vertragslaufzeiten gefangen.
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Kreativer Austausch – Das Zusammentreffen verschiedener Branchen an einem Platz ermöglicht ein produktives und effektives Networking - der Ideenreichtum wird gesteigert und manch einfache Lösung sitzt quasi gleich nebenan.
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Motivierende Arbeitsatmosphäre – Ein offenes Arbeitsumfeld schafft eine soziale Komponente während der Bürozeit, fachkompetente sowie lockere Kommunikation und generiert lösungsorientierte Erkenntnisse durch Wissensweitergabe.
Nachteile vom Coworking Space
Ein Coworker sollte sich bei der Entscheidung pro Coworking Space ebenfalls darüber im Klaren sein, dass einige Einschränkungen existieren könnten. So bestehen im Coworking Space oft ein lauterer Geräuschpegel als in einem Einzelbüro. Dies kann zulasten der kreativen Entfaltung und Konzentration gehen. Zudem kann es passieren, dass die dringend benötigte Technik gerade von jemand anderem genutzt wird. Auch ist es bei einem Coworking Space kaum möglich, in der Zukunft zu expandieren. In diesem Fall sollten über ein Shared Office oder eigene Büroräumlichkeiten nachgedacht werden.
Die Alternative Shared Office ist ein Konzept, bei dem sich zwei oder mehrere Unternehmen ein Büro teilen. Ein entscheidender Vorteil ist, dass sich die Mietkosten für Büroräume für alle Parteien senken lassen. So erhalten Unternehmen ein eigenes Büro und können sich bei Bedarf noch kreativ austauschen.
Bei Shared Offices handelt es sich aber nicht um eine gewerbliche oder professionelle Vermietung von Büroräumen. Vielmehr ist es eine Vermietungsangelegenheit zwischen verschiedenen Unternehmen. Dies hat nicht nur für den mietenden Part Vorteile, sondern auch für den Vermietenden. Dank des Prinzips des Shared Offices lassen sich nicht gebrauchte Räume optimal nutzen.
Vorteile Coworking Space vs. Vorteile Büro und Vorteile Shared Office
Entsprechend der persönlichen Vorlieben und der jeweiligen Branche kann die Entscheidung für das Büro, den Coworking Space oder das Shared Office nicht pauschal mit richtig oder falsch beantwortet werden. Unten stehende Tabelle zeigt die Vorzüge beider Büromodelle im Vergleich auf.
Coworking Spaces | Büro | Shared Office |
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Wie gestalten sich die Mietkosten
Es fallen beim Coworking nachweislich geringere Kosten für angemietete Räume an, als beim langfristigen Mieten für ein eigenes Büro. Allerdings kommt es auch immer darauf an, ob das Büro für Einzelpersonen oder ganze Teams gedacht ist. Im Folgenden eine Übersicht, in der die Preise von Büro und Coworking Space in einigen deutschen Großstädten exemplarisch gegenübergestellt werden:
Stadt | Coworking Space | Büro |
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Günstigstes Angebot für eine Person (10-20 m2), lageabhängig | Preis unterscheidet sich in einzelnen Stadtteilen mitunter erheblich | |
Berlin | 99-380 Euro | 14,30-17,70 Euro/m² (Schnitt: 12,70 Euro/m²) |
Hamburg | 89-370 Euro (deutschlandweit günstigstes Angebot für 49 Euro) | 10,00-18,40 Euro/m² (Schnitt: 13,70 Euro/m²) |
München | 170-450 Euro | 15,20-23,40 Euro/m² (Schnitt: 15,70 Euro/m²) |
Frankfurt am Main | 99-198 Euro | 13,90-21,70 Euro/m² (Schnitt: 15,20 Euro/m²) |
Es ist ersichtlich, dass kleine Coworking Spaces ein wahres Schnäppchen sind. Aber auch wenn man die größeren Arbeitsplätze in Vergleich zu den Büromieten setzt, addieren sich bei den eigenen Büros die gesamten Nebenkosten hinzu. Dies macht selbst die günstigste Büromiete häufig teurer als einen Coworking Space. Da in den meisten großen Städten Deutschlands die kleinen Büroflächen langsam knapp werden, bedarf es entweder eines Schnäppchens oder einer größeren Investition – monatlich! Dabei setzen sich die Gesamtkosten aus folgenden Budgetposten zusammen:
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Miete
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Nebenkosten (Wasser, Licht, Heizung, etc.)
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Reinigung
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Servicedienstleistungen
Im Vergleich zu Coworking Spaces sind normale Büroräume in den Städten oft teurer. Schnell können die Kosten zuzüglich der reinen Kaltmiete 450 Euro für 2 Personen oder um die 1.000 Euro bei größeren Räumen betragen. Hinzu kommen noch die Nebenkosten, die zwischen 300 und 600 Euro liegen. Zudem wird der Mietpreis von der Stadtlage bedingt – wer möchte schon sein Büro in einem schlecht erreichbaren Außenviertel oder direkt an einer Hauptverkehrsader sein Eigen nennen. Dank der speziellen Angebote im Bereich Coworking sind die gesamten Nebenkosten und angrenzenden Kosten im Mietpreis verrechnet. Coworker sparen allein somit monatlich etwa 120-150 Euro und im 5er-Team bereits 400-450 Euro. Auf das Jahr gesehen lockt eine Ersparnis von 1.500-5.000 Euro, welche man in relevante Investitionen für die Entwicklung des Unternehmens stecken kann.
Coworking Spaces für Startups und Freelancer
Zwei wesentliche Säulen, welche Freelancer benötigen und Coworking Spaces ihnen bieten, sind einerseits die Unabhängigkeit und andererseits die Flexibilität. Die speziellen Büroeinheiten vor Ort bieten die perfekte Basis für strukturiertes, organisiertes Arbeiten. Das ökonomische Prinzip dieses Arbeitsmodells ist sinnvoll und vor allem schonend für den finanziellen Spielrahmen. Gerade zu Beginn der Karriere dreht sich alles um jeden Cent im Budget. Zudem darf der soziale Ausgleich im Berufsalltag nicht fehlen – die Community des Coworking Space gibt Gelegenheit zu privaten sowie beruflichen Gesprächen. Das flexible Büromodell bietet somit gerade Freelancern und dem kleinen Kollektiv eines Startups ein kreatives Arbeitsumfeld – und eine optimale Trennung zwischen dem Berufsleben und dem Privatleben daheim.
Coworking als Alternative zum Home Office
Coworking für Unternehmen
Neben den Vorteilen des Coworking Spaces für Selbständige und Freelancer ergeben sich ebenfalls für Unternehmen schlagkräftige Argumente für dieses Arbeitsmodell – als Alternative oder sogar als Zusatz. So sollten folgende Aspekte in Betracht gezogen werden:
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Effektive Suche nach Entwicklungspartnern
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Kosteneinsparungen im großen Stil
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Verbesserte Innovationsfähigkeit durch interdisziplinäres Netzwerk
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Anlocken neuer kreativer Köpfe der Branche oder für ein Kooperationsmodell
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Flucht vorm Arbeitsalltag zur Verbesserung der Fokussierung / Effizienz
Immer häufiger werden daher auch Räumlichkeiten von Unternehmen angemietet. Ob bei einer Veranstaltung oder der Personalakquise steht der Coworking Space als lohnenswerte Alternative zur Verfügung. Und auch in Form des Sponsorings für Projekte oder mittels Inkubator-Programmen lässt sich ein ergiebiges Arbeitsumfeld generieren. Coworking als Folge des wirtschaftlichen Trends der letzten 15 Jahre – dem Outsourcing – spielt daher auch heutzutage für Unternehmen noch eine lohnenswerte Rolle.
Ab wann lockt das eigene Büro?
Coworking bietet allen Beteiligten eine Vielzahl an Vorteilen. Und dennoch ist es manchmal Zeit, sich ein eigenes Büro zu suchen. Dies ist insbesondere ratsam, wenn ein schnelles Wachstum der Firma einen neuen Standort bedingt – mit dem expandierenden Erfolg geht stets der eigene Standort einher. Hierbei könnte überlegt werden, ob die kreative Abteilung sich von den anderen splitten und in einem Coworking Space unterbringen lässt. Spezielle (Projekt-)Teams innerhalb eines Unternehmens bedürfen mitunter einer separaten und kreativen Atmosphäre, welche in einem solchen Büromodell dank offenen Arbeitsumfeldes erreicht werden und Abwechslung bieten kann. Für sehr vertrauliche Kundengespräche stehen in manchen Komplexen extra mietbare Konferenz- oder Besprechungsräume zur Verfügung. Zusätzlich ist der Vorteil eines ruhigen Büros nicht von der Pro-Liste zu streichen, gerade wenn der Freelancer diesen Fokus permanent benötigen sollte. Zudem kann die Außenwahrnehmung mittels eines eigenen Büros den Erfolg in einigen Branchen potenzieren. Des Weiteren sollten die Themen Markenschutz und geistiges Eigentum in die Wahl integriert werden.
Checkliste: Lohnt sich Coworking für mich?
Mit dieser kleinen Liste sollten sich die relevanten Fragen für eine Entscheidung pro oder kontra Coworking Space beantworten lassen:
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Welche Räumlichkeiten und Ausstattung wird benötigt?
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Welchen Mietpreis kann ich mir leisten?
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Wie ist die Vertragsgestaltung aufgesetzt?
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Lassen sich die Öffnungszeiten mit der Unternehmensplanung realisieren?
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Gefällt mir die Atmosphäre vor Ort? (Besichtigung unerlässlich!)
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Passt der Coworking Space zum Unternehmen?
- Tipp: Viele Coworking Spaces bieten Tageskarten an, um die Atmosphäre einmal zu testen – dies hilft bei der persönlichen Entscheidung.
Nach der Besprechung mit dem Anbieter, dem Kontakt zu den anderen Coworkern sowie der Besichtigung der Räumlichkeiten sollte sich eine Richtung weisende Entscheidung einstellen. Dabei hilft auch der Vergleich mit anderen Coworking Spaces. Und erst danach geht es an die Prüfung des Vertrags und die mögliche Unterzeichnung.
Fazit
Allein der Blick auf das benötigte Budget für einen Coworking Space im Vergleich zu einem eigenen Büro stellt die Weichen klar in Richtung modernes Bürokonzept. Zu bedenken gilt hierbei immer, dass gerade in den Anfangsjahren einer Unternehmertätigkeit viele Investitionen zu tätigen sind und einige Hindernisse auf einen zukommen werden. Coworking kann hier eine kostengünstigere Alternative zu einem eigenen Büro darstellen. Doch auch das Potenzial der produktiven Gemeinschaft, der Erfolg aus dem Networking vor Ort und das kreative Umfeld ermöglichen eine sinnvolle – in dem Fall nichtfinanzielle – Amortisierung dieser Investition.
Shared Offices sind eine weitere Option für Unternehmen, die nach günstigen Büroflächen in zentraler Lage suchen. So teilen sich mehrere Unternehmen die Kosten für Gemeinflächen, wie etwa Wartebereich oder ähnliches, profitieren aber gleichzeitig von einem eigenen, separaten Büro. Im Gegensatz zu anderen Formen der Bürovermietung handelt es sich um Objekte, die auf nicht gewerblicher oder professioneller Ebene vermietet werden. Stattdessen mietet ein Unternehmen ein Büro an und stellt dann seine freien, ungenutzten Büroräumlichkeiten anderen Räumen zur Verfügung. Ein lohnendes Prinzip für alle Seiten, dass sich für Startups. Gründer und etablierte Unternehmen anbietet.
Philipp Hartje
Philipp Hartje
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